SYMPATHY FOR THE DEVIL – Filmkritik


Foto-© 2023 Sympathy FTD, LLC

Sometimes the worst is exactly what you should assume.

(The Passenger – Sympathy for the Devil)

Ein Mann (Joel Kinnaman) wird auf dem Weg zu seiner hochschwangeren Frau im Kreißsaal abgefangen. Der mysteriöse neue Mitfahrer (Nicolas Cage) gibt mit vorgehaltener Waffe präzise Anweisungen, wann, wie und wohin gefahren werden soll. Mehr und mehr zeichnet sich dabei ab, dass System und nicht Zufall hinter dem scheinbaren Wahnsinn steckt.

Die beiden Figuren werden nur als „Passenger“ und „Driver“ betitelt und ebenso wie ihre Namen bleiben auch die Hintergründe der beiden Figuren über den Großteil der Laufzeit ein Mysterium. Obgleich die Prämisse oberflächlich Michael Manns Klassiker Collateral (2014) mit Tom Cruise und Jamie Foxx entspricht, ist Sympathy fort he Devil doch ein ganz anderer Film. Denn obwohl wir wenig über die Figuren wissen, sind sie alles andere als blass. Wenig überraschend dreht Nic Cage direkt ab der ersten Szene mit seinem feuerroten Haar (eine Entscheidung des exzentrischen Schauspielers selbst, der unabgesprochen einfach so am Set erschien) komplett los. Und fast komplett alleine trägt der mal berechnende, mal scheinbar völlig unberechenbare Mann mit der Waffe die erste Hälfte des Films. Joel Kinnamann (bekannt unter anderem als Rick Flag aus den Suicide Squad Filmen und Robocop aus dem 2014er Remake) hingegen braucht etwas Zeit, um sich warm zu spielen, liefert dann aber eine überraschend vielschichtige Performance ab.

In komprimierten 90 Minuten serviert Regisseur Yuval Adler ein nahezu kompromissloses Action/ Rache-Drama ab. Geschickt wird mit den Erwartungen und den Sympathien des Publikums gespielt und mehr als einmal wird hinterfragt, ob man eben solche für den Teufel entwickelt. Besonders Nicolas Cage Fans werden es nicht bereuen, sich auf die Fahrt einzulassen, aber auch alle anderen Genrefans werden bis ans Ziel gut unterhalten. Den Tiefgang eines Collateral erreicht der Film zwar nicht, ist dafür aber wesentlich sympathischer.

Sympathy for the Devil (USA 2023)
Regie: Yuval Adler
Besetzung: Nicolas Cage, Joel Kinnaman, Kaiwi Lyman
Heimkino-VÖ: 23. November 2023, DCM Film

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Malte Triesch

Malte wuchs im idyllischen Lilienthal, direkt an der Grenze zu Bremen, der schönsten Stadt im Norden Deutschlands, auf. Seine frühesten Film-Erinnerungen ist, auf dem Schulhof in der neusten TV Movie alles anzustreichen was gesehen und aufgenommen werden muss. Da die Auswahl an Horrorfilmen hier doch recht be- oder zumindest stark geschnitten war entdeckte er Videotheken für sich bzw. seine Mutter, da man diese ja erst ab 18 betreten durfte. Wenn er nicht gerade Filmreviews schreibt ist er wahrscheinlich im (Heim-)Kino oder vor dem Mikrophon für den OV Sneak Podcasts, SneakyMonday.

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