THE LAST DINNER PARTY – Prelude To Ecstasy


Foto-© Cal McIntyre

I’m just a mirror
Break my glass to fix your heart
I’m just a mirror
Pretty glass, an empty heart
I’m just a mirror
I don’t exist without your gaze

(The Last Dinner Party – Mirror)

Der Anfang war eigentlich ein ganz einfacher: Fünf junge Frauen laufen sich im Jahr 2020 in London auf dem Universitätsgelände über den Weg und beschließen, eine Band zu gründen. Was sie eint, ist ihre Wissbegierde nach Literatur und Musik, kombiniert mit einem unbändigen Drang, Konzerte zu spielen. Lediglich die Lockdowns der Pandemie müssen noch ausgeharrt werden, ehe es dann im November 2021 so weit ist und Emily Roberts, Georgia Davies, Abigail Morris, Aurora Nishevci und Lizzie Mayland ihre eigene Songs dem Livemusik-hungrigen Londoner Konzertpublikum präsentieren. Der Rest ist Geschichte im Highspeed-Durchlauf: Schnell werden The Last Dinner Party zum Geheimtipp unter Londoner Konzertgängern, ihre Popularität wächst und ihre allererste Singleveröffentlichung Nothing Matters ist noch nicht mal ein Jahr alt, wenn jetzt dieser Tage das zugehörige Debüt Prelude to Ecstasy erscheint.

Supportshows für Größen wie Florence & The Machine und Lana Del Rey erstärken die Mystik um die Band, die Labels stehen Schlange und ein Major-Label macht schlussendlich das Rennen. Bühne frei für prunkvollen Indie-Rock mit Twist: Verspielte Soft-Rock-Riffs treffen im zuvor genannten Nothing Matters auf punktierte Drums inklusive Gitarrensolo und aufbauschender Gesangsrhythmik. Sinner wirkt zunächst gelassener instrumentiert, bevor E-Gitarren sich im Refrain angenehm disharmonisch ausrichten und an den mehrstimmigen Gesang schmiegen: “Hold me, we can’t go back / Before it felt like a sin”. Mit düsteren Streicherarrangements und leichten Klavierakkorden untermalt könnte der Schlusstrack Mirror auch auf Del Reys Born To Die einen Platz finden; Caesar on a TV Screen ist eine lockere 70s-Upbeat-Nummer mit Tempowechsel und My Lady Of Mercy lässt nochmal Classic Rock-Elemente aus den Röhrenverstärkern dröhnen, während der C-Teil fast schon geisterhaft erklingt.

Prelude to Ecstasy ist ein wunderbar erfrischendes Debüt, das von seiner Direktheit lebt. Ganz im Sinne von The Last Dinner Party gibt es im Rock ‘n’ Roll keine Zeit zu verlieren: schnell raus auf die Bühne oder auf’s Recordingtape damit.

The Last Dinner Party – Prelude To Ecstasy
VÖ: 2. Februar 2024, Vertigo Berlin
www.thelastdinnerparty.co.uk
www.facebook.com/TheLastDinnerParty

The Last Dinner Party live:
16.02.24 Berlin, Gretchen – ausverkauft
17.02.24 Köln, Luxor – ausverkauft

YouTube Video

Robert Heitmann

Mehr erfahren →