It’s all i can do
Wait till it’s gone
Check till its true
Hang around till I’m numb
I won’t loose control
This time
I won’t loose control
This time
I’m over here
I’ll sing a long with you
Come sing along with me
I’ll sing along with you
Will there be a time
Or no time
For the time being
(Erlend Øye & La Comitiva – For The Time Being)
Der Titel des Debütalbums von Erlend Øyes erster bekannter Band wurde letztlich zum Markenbegriff für einen ganz eigenen, zurückhaltend-relaxten Gitarrenpop-Sound: Quiet Is The New Loud hieß die wunderbare erste Platte der Kings Of Convenience – 23 Jahre ist das inzwischen auch schon wieder her. Bereits damals wunderte man sich, wie zwei junge Männer aus dem kühlen, doch eigentlich zur skandinavischen Schwermut neigenden Norwegen (neben Øye noch sein Schulfreund Eirik Glambek Bøe) auf einen so warmen, federleichten, fast mediterranen Klang gekommen waren, der ganz wenig mit eisigen Polarnächten und sehr viel mit Simon & Garfunkel zu tun hatte.
Im Nachfolgeprojekt The Whitest Boy Alive mischte Erlend Øye sanften Electro-Pop und Dance-Beats hinzu, mit einer isländischen Reggae-Band (!) nahm er 2014 das Album Legao auf, ehe er beim Comeback der Kings Of Convenience vor drei Jahren verstärkt Stilelemente von Samba und Bossa Nova integrierte. Nächstes Jahr wird der in Bergen geborene Sänger und Songwriter runde 50 – und seine Suche nach weiter südlich gelegenen Inspirationen geht offenkundig weiter. Mit der herrlich entspannten Platte La Comitiva, auf der Øye hauchzarte Vocals auf Italienisch und Englisch sowie Instrumentalstücke mit Latin-Grooves, Mariachi oder Bolero kombiniert.
Aus Gitarre, Ukulele, Bass, Cavaquinho, Gitarron, Posaune, Flöte, Trompete, Horn, Percussions und Gesang bastelt das Softpop-Projekt Erlend Øye & La Comitiva ungeheuer charmante, melodieselige Lieder mit für sich sprechenden Titeln wie Matrimonio di Ruggiero, Valdivia oder Bologna. Der Bandname La Comitiva sei “ein antiquierter Ausdruck im Italienischen, der die Menschen beschreibt, mit denen man regelmäßig zusammen ist”, teilt uns die Band mit. Vor allem sizilianische, kubanische, kolumbianische, mexikanische und brasilianische Lieder seien die Basis des freundschaftlichen Musizieren gewesen – sie legten 2016 den Grundstein.
2018 plante Erlend Øye eine kurze Solo-Akustik-Tournee durch Südamerika und lud seine Crew ein, ihn zu begleiten. Die Band La Comitiva wurde während der Tournee durch Chile, Argentinien, Kolumbien und Mexiko professionalisiert, viele jetzt auf dem Longplayer veröffentlichte Stücke wie etwa das prächtige For The Time Being entstanden bereits dort.
Nach diversen Unterbrechungen (einer der Songs heißt nicht zufällig Lockdown Blues) ist es also endlich soweit mit einer vollwertigen Studioplatte. Angesichts der Krisen und Kriege überall auf der Welt können wir so schöne, so gut gelaunte Klänge weißgott brauchen. Südeuropäisch, südamerikanisch, oft nostalgisch (The Attraction etwa zitiert aus Michel Legrands Welthit Windmills Of Your Mind), bisweilen cineastisch und stets höchst harmonisch: La Comitiva wirkt wie musikalischer Balsam für gestresste Seelen. Danke dafür, Erlend Øye!
Erlend Øye & La Comitiva – La Comitiva
VÖ: 19.04.2024 (Vinyl) und 17.05.2024 (digital), Bubbles
www.erlendoye.it
www.facebook.com/lacomitiva.band
Erlend Øye & La Comitiva Tour:
10.05.24 Hamburg, Kampnagel