FABIANA PALLADINO – Fabiana Palladino


Foto-© Buster Grey-Jung

Driving ’til dawn
The road carries on, and on
I never could make up
I’m so bad at admitting that I’m wrong
Slow summer journey
Won’t you bring back the memory of our love?
We’re here on the line
I know I’ve been on your mind

Won’t you give me one more try? (Give me one more try)
Give me one more night
I wanna keep you satisfied (Keep you satisfied)
If you let me
I wanna make it right
What can I do to make you stay
With me through the night?

Please stay with me through the night
(What can I do to make you?)
Please stay with me through the night
Please stay with me through the night

(Fabiana Palladino – Stay With Me Through The Night)

Der Name ist an sich ja schon klangvoll genug: Fabiana Palladino – das hat doch was. Noch klangvoller wird er mit etwas popmusikalischem Hintergrundwissen. Denn der Vater dieser britischen Sängerin, Songwriterin und Multiinstrumentalistin dürfte zu den begehrtesten Studio- und Session-Bassisten auf dem Planeten gehören: Pino Palladino hat bei Hunderten wichtiger Rock- und Popalben die tiefen Töne beigesteuert, zuletzt für Ed Sheeran, John Legend, Adele, Harry Styles und Maggie Rogers, um nur einige der bekanntesten Auftraggeber des inzwischen 66-jährigen Walisers italienischer Abstammung zu nennen.

Aber ich schweife ab, während das Debütalbum von Pino Palladinos talentierter Tochter im Hintergrund läuft. Und damit bin ich auch schon bei einem Problem dieses selbstbetitelten Werks. Denn so professionell Fabiana Palladino an der Schnittstelle von Pop, R&B, Disco und Electro-Funk produziert und arrangiert ist – es plätschert ein bisschen zu behaglich im Eighties-Stil vor sich hin. Die vorteilhaften Musiker-Gene der 1987 geborenen Künstlerin in allen Ehren – aber beim wirklich spannenden Songwriting ist noch Luft nach oben bis zur Klasse vergleichbarer Top-Acts wie Oleta Adams, Alison Goldfrapp oder Jessie Ware.

So bleibt die vorab ausgekoppelte Single Stay With Me Through The Night mit ihrem treibenden Soul-Groove und dem wuchtigen Piano-Sound der Höhepunkt eines Albums, das vermutlich noch nicht alle Facetten dieser Londoner Sängerin abruft. Zumal Fabiana Palladino gleich sehr hoch ins Regal ihrer Vorbilder gegriffen hat: Janet Jackson und Annie Lennox, okay – aber auch Kate Bush und Joni Mitchell werden da genannt.

Natürlich hatte sie auch produktionstechnisch – bei dieser familiären Herkunft – höchste Ansprüche: “I wanted high-production value sounds because I grew up listening to music that was made in studios, played by great musicians and recorded by brilliant engineers, and I really appreciate that.” Der berühmte Papa war logischerweise im Studio mit dabei, ebenso der Londoner Produzent Jai Paul (auch als Duett-Sänger auf einem Track), ihr Bruder und Yussef-Dayes-Bassist Rocco Palladino, Schlagzeuger Steve Ferrone sowie Streicher von Rob Moose.

Inhaltlich ist das Album durchaus ambitioniert – es geht um das Ende einer langjährigen Beziehung und was dies mit Fabiana machte. “I had a significant relationship that ended followed by a period of a few years of like: what the hell am I doing?”, sagt sie. “People are getting married and having kids around you, and I was not in that at all. There’s a certain amount of pain in having to accept that that’s not the way it’s gone. But also: how can I embrace that and create power for myself? I feel amazing about it now, and so happy that my life has gone in that way.”

Euphorie und Trauer, Melancholie und neuer Lebensmut spiegeln sich in den zehn Tracks mit markant knappen Titeln wie Closer, l Care, Deeper oder Forever. Dennoch klingt das Album mit seiner überwiegend elektronisch geprägten 80er-Jahre-Produktion insgesamt etwas unterkühlt. Vielleicht täte ein reduzierterer Ansatz der zweiten Platte von Fabiana Palladino gut. Da geht sicher noch was.

Fabiana Palladino – Fabiana Palladino
VÖ: 5. April 2024, Paul Institute
www.fabianapalladino.com
www.facebook.com/FabiPalladino

YouTube Video

Werner Herpell

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