Foto-© Stephan Strache
Seit einiger Zeit beobachten wir das Schaffen des Wahl-Berliner Songwriters Paul Weber, der Musik macht, an der wir uns festhalten können, der beobachtet und anprangert. So zeichnet er im Titelsong seiner aktuellen EP Von all dem nichts gewusst ein Endzeitszenario ohne dystopische Übertreibung. Nah am Abgrund, kurz vor dem Fall – da wo wir stehen: Waldbrände in Perth, Überschwemmungen in Sindh, Sturzfluten im Ahrtal. Wenn wir es nicht beenden, beendet es uns. Nur mit Gitarre und Stimme macht uns der Song eines klar: Wir können nicht mehr sagen, wir hätten von all dem nichts gewusst. Aber auch ansonsten handeln die Songs seiner letztjährigen EP von Geschichten, die es zu erzählen gilt. Vom Heranwachsen irgendwo zwischen dem Verfall des Wiederaufbaus, den endlosen Sommern mit Nächten länger als Tagen und der ganz großen Liebe, die so nah ist, aber doch für immer unerreichbar bleibt. Letztes Jahr war Paul für ein Sommerkonzert bei uns in Darmstadt zu Gast – ebenso besuchte er uns, um seine Songs Irgendwann, Namen in Beton und Von allem dem nichts gewusst!