Foto-© Paramount Home Entertainment
You can’t separate the music and the message.
(Bob Marley – Bob Marley: One Love)
Die Geschichte von Bob Marleys (Kingsley Ben-Adyr) Aufstieg und mit ihm dem des Reggaes und einer globalen Friedensbewegung.
Reinaldo Marcus Green hat sich auf zeitgenössische Dramen basierend auf wahre Begebenheiten bzw. Personen und ihren Geschichten eingeschossen. So drehte er King Richard, ein Drama über den Vater der Williams Schwestern (2021) und Joe Bell (2020), die wahre Geschichte eines Vater, der quer durch die USA wandert, um auf Mobbing seines Sohnes aufmerksam zu machen und dabei genau diesen vernachlässigt. Allen gemein ist, dass sie Geschichten von Männern, die Großes erreicht haben, aber durchaus streitbare Personen sind. Genau dieser Aspekt wird bei One Love jedoch fast ausgeblendet und dafür erntete der Film viel Kritik. Konflikte innerhalb der Wailers, Bob Marleys Gruppe, finden nahezu gar nicht statt und sowohl seine Frauengeschichten als auch seine Frau Rita (Lashana Lynch) werden fast komplett ausgeblendet. Wobei Lashana Lynch in den Szenen, in denen sie zu sehen ist, vollends überzeugt.
Neben diesem Fehlen von Ecken und Kanten der Legende ist auch der gesamte Look des Films einfach zu clean, bis hin zu Hauptdarsteller Kingsley Ben-Adyr, zuletzt zu sehen als einer der Kens in Barbie, der einfach viel zu gut und durchtrainiert aussieht. Was jedoch in keinster Weise seine Leistung herunterspielen soll. Ben-Adyr spielt fantastisch und seine Mimik alleine transportiert weit mehr Gefühl als Großteile des Skripts. Ein schwaches Skript, gegen das er leider anspielen muss und nicht immer siegt. Dass es ihm ernst war, Marley glaubwürdig darzustellen, zeigt sich alleine schon in dem Aufwand, den er betrieben hat. Über ein Jahr hat er Jamaican Patois, die jamaikanische Sprache, gelernt und wurde zusätzlich von einem Team von sieben bis acht Sprachexperten unterstützt. Da überrascht es nicht, dass Bob Marley’s Sohn, Ziggy Marley, ebenfalls davon überzeugt war, dass er seinen Vater spielen kann und soll. So ist dann auch der Film so voller Slang, dass man schnell Untertitel benötigt und aller Sauberkeit zum Trotz auch voller Joints und Marihuana, vor allem aber voll von Marleys Musik. So gibt es kaum eine Szene, die nicht mit legendären Reggae Songs untermalt ist und genau so sollte es auch sein. All den Joints zum Trotz wird großer Wert darauf gelegt zu zeigen, dass die Musik harte Arbeit ist, und die Wailers hart arbeitende Künstler und vor allem eine Grupp mit echter Zusammengehörigkeit und Kameraderie sind.
Am Ende können es Biografien nie allen recht machen. Mal zu harsch, mal zu unkritisch, bei Musikern vermisst man manchmal die Musik oder es fehlt der Fokus, weil der gesamte Werdegang gezeigt wird. In diesem Fall stimmt die Musik, was Marley Fans freuen wird, für Neulinge hingegen gibt es Einblicke in sein Leben, die man vielleicht nicht kannte. Ein Werk, das dem Künstler in Gänze wohl nicht gerecht wird, aber zumindest zum Einstieg dennoch sehenswert ist. Nicht zuletzt, weil das Propagieren von friedlichem Widerstand eine Message ist, die Bob Marley konstant wiederholte, hier konstant wiederholt und die wohl leider nie an Relevanz verlieren wird.
Bob Marley: One Love (USA 2024)
Regie: Reinaldo Marcus Green
Besetzung: Kingsley Ben-Adyr, Lashana Lynch, James Norton, Tosin Cole
Heimkino Release: 29. Mai 2024, Paramount Home Entertainment
In Kooperation mit Paramount Home Entertainment verlosen wir zum heutigen Heimkino-Start von Bob Marley: One Love zwei Blu-rays zum Film! Ihr wollt gewinnen? Dann schickt uns bis zum 7. Juni eine Mail mit dem Betreff “Bob Marley” und eurer vollständigen Adresse an gewinnen@bedroomdisco.de und mit etwas Glück habt ihr schon Ende nächster Woche von uns Post in eurem Briefkasten!