PILLOW QUEENS – Name Your Sorrow


Foto-© Martyna Bannister

Read you ’til the back page
All those stories that you told me
Now you’re dancing through the hard days
But all the fellas think you’re lovely

I’m gone
I’m someone else’s sun
I’m gone, I’m gone, I’m gone
I’m someone else’s problem

(Pillow Queens – Gone)

Klingt frisch und energiegeladen wie ein Debut, ist aber bereits die dritte Runde: Pillow Queens aus Irland haben am 19. April ihr Album Name Your Sorrow veröffentlicht. Die vier Musikerinnen aus Dublin sind zusammen aufs Land gefahren, haben gesprochen, gekocht und sich die Sicherheit gegeben, sich so zu öffnen, dass ein neues Selbstverständnis und auch Selbstbewusstsein erwachsen konnte. Und so zeigt die neue Platte nicht nur erneut, dass sie großartige Songs und Lyrics schreiben können, sondern gewährt auch einen Blick in die Identitätsdebatten und Menschenbilder der Band. Das klingt nach großen Themen und die werden auch behandelt: die Palette reicht von Trauer über die Verhandlung von queeren und irischen Identitäten über Liebeskummer und Wut hin zu Zuversicht. Aber keine Angst: all das kommt zwar mit Wucht, aber trotzdem nie übertrieben.

Im lässigen Heavy Pour hören wir überraschende Brüche, Chaos, großartige Drums, knarrige Gitarren und die Zeile: „I want more, but I’m not man enough.“ Das brodelnde Gone berichtet von einer kollabierenden Beziehung, mit The Bar is Closed bekommt das Album voller Wendungen noch die wunderbar-traurige Ballade, die es verdient. So fulminant die Platte mit February 8th beginnt, so energiegeladen endet es mit dem im Vergleich reduzierten aber nicht weniger kraftvollen Notes on Worth. Like A Lesson oder Blew Up the World legen große musikalische Gesten neben große Lyrics und haben das Potenzial für Songs, die man auch in zwanzig Jahren noch überall sofort erkennt.

Pillow Queens haben es gemeinsam mit Produzent Collin Pastore (Lucy Dacus, boygenius) geschafft, sowohl klanglich als auch inhaltlich die große Bühne zu bestellen, ohne auch nur ansatzweise gewollt zu klingen. Wer Lust auf eine tiefgründige, lässige und laute Indierockplatte hat, ist hier genau an der richtigen Adresse.

Pillow Queen – Name Your Sorrow
VÖ: 19. April 2024, Virgin Music
www.pillowqueens.com
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