THE MARÍAS – Submarine


Foto-© Ashley Olah

The sun looks so pretty here
Inside the room that I’m spinning in
If I talk, it’s like medicine
Then it turns into evidence

(The Marías – Blur)

Jazz, Psychedelia, Funk und Lounge ohne Nostalgie – der erfolgreiche Mix, mit dem The Marías auf ihrem Grammy-nominierten Debütalbum Cinema (2021) geglänzt haben – ist zurück für eine zweite Runde. Mit ihrer zweiten Platte der Submarine taucht die kalifornische Indie-Pop-Band wieder an die Oberfläche (zwinker, zwinker) und widmet sich einmal mehr der Auflösung von Genregrenzen. Mitgebracht hat die Band um Frontfrau María Zardoya keine geringeren Themen als Einsamkeit als bewusste Entscheidung, die Beziehung zwischen Schönheit und Schmerz und den Mut zum Konflikt. Das sind alles keine Themen, die man in der Kunst noch nie gehört hat, aber auch Themen, über die man gerne nachdenkt. Und so präsentiert sich Submarine als menschliches Album in Traumgestalt, in der sich María Zardoya, Josh Conway, Jesse Perlman an der Gitarre und Edward James an den Keyboards verwirklichen. Und auch das hört sich aufgewühlter an als es ist. Denn die 45 Minuten Submarine sind vor allem eins: maximal unaufgeregt.

Der Opener Ride klingt durch Perlmans Gitarre wie die Reise in die Unterwasserwelt von Submarine. Angekommen wird es langsam gelöster. Die poppige Schwerelosigkeit klingt am schönsten bei Love You Anyway oder Echo. Auch das süße No One Noticed treibt dahin während Zardoya haucht: „Maybe I / Lost my mind / No one noticed” und dem Ganzen Vielschichtigkeit verleiht. Diese Vielschichtigkeit verhindert auch, dass die 14 Tracks zu stark ineinander übergehen. Immer wieder wird die Trance durch Sprachenwechsel wie bei Ay No Puedo, durch intensive Bridges wie auf Blur oder markante Klavierklänge und Bläser wie bei If Only durchbrochen.

Immer wieder warten kleine Überraschungen, ob in den Lyrics oder der Instrumentierung. Und doch gleitet man durch Submarine ohne große Anstrengung – aufmerksam und eingehüllt. Eine Reise, auf die man sich gern immer wieder begibt.

The Marías – Submarine
VÖ: 31. Mai 2024, Nice Life Recording Company
www.themarias.us
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