BEABADOOBEE – This is How Tomorrow Moves

Think I’ve been lying to myself
Wondering how it could have been
Struggling to keep it in
Or see eye to eye with something new
Cause I can’t keep chasing it
And I was only just a kid

(Beabadoobee – Tie My Shoes)

Rick Rubin und Taylor Swift sind die Namen, die zur neusten Albumveröffentlichung von Beabadoobees This is How Tomorrow Moves fallen. Bei solch großen Ikonen wird man natürlich sofort hellhörig, sollte der Bedroom-Indie-Pop Sound der gebürtigen Philippinerin bisher an einem vorbei gegangen sein. Sicherlich nicht überhört, haben die meisten ihren Song Coffee bzw. der Remake als Feature mit Powfu, death bed (coffee for your head), der auch als Social-Media Hit viral ging. Das neueste Album wurde also nun produziert im Shangri-La Studio von Rick Rubin, dem großen Kult-Produzenten. Dazu war Beabadoobee Hauptsupport auf Teilen von Taylor Swift‘s Era Tour. Vielmehr muss und kann nicht hinzugefügt werden, um ihre aufstrebende Position in der Popwelt zu unterstreichen.

This is How Tomorrow Moves umfasst 14 Songs, die eine Vielzahl von Genres von jazzigem Swing à la Norah Jones (Everything I Want) bis hin zu angedeutetem Grunge (Post) aufgreifen und dabei meist sehr eingängig und gefällig bleiben. Der Sound und die Vielfalt sind tatsächlich breiter als zuvor und daher ist das Album interessanter zum Durchhören als ihre Vorgänger. Dazwischen finden sich Pop/Rock-Balladen wie Girl Song, Ever Seen oder Cailfornia über das Aufwachsen, Älter werden, Verantwortung übernehmen und schließlich über‘s Frau werden, wie die Britin Beatrice Laus selbst über das Thema ihres dritten Studioalbums sagt. Man kann es nicht anders sagen, als dass Laus‘ mit diesem Album einen weiteren Schritt in Richtung absoluter Massentauglichkeit geht, bei gleichzeitigem Perfektionieren von zeitgemäßen Popsongs. Genre übergreifend, Melodien zum Mitsingen, mal weich zum Einlullen, mal „härter“ für die großen Stadien. Geschichten, mal humorvoll, mal dramatisch, immer positiv verpackt. Man fühlt sich wohl beim Hören, ab und zu leicht aneckende Sounds, aufgefangen von den eingängigen Melodien, makellos vorgetragen. So weit so perfekt, außer, dass es nicht knallt, nicht knarzt, es keine Gänsehaut und keine Ausbrüche gibt.

Vermeintlich „objektiv“ ist es ein gelungenes Album, das ohne Zweifel Charts erobern kann und Freude und Entspannung in den Alltag bringt. Aber an welchen Song erinnert man sich wirklich? Viel eher daran, dass das Album von Rick Rubin produziert und Beabadoobee auf der Era’s Tour gespielt hat.

Beabadoobee – This is How Tomorrow Moves
VÖ: 9. August 2024, Dirty Hit Records
www.beabadoobee.com
www.facebook.com/radvxz

YouTube video

Christian Weining

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