EFTERKLANG – Things We Have In Common


Foto-© Søren Lynggaard

Getting reminders
Our freedom
Instant power
That we don’t control
It’s just like the
Trees are dying
In the mind of the road

A transit
Only passenger
On the mind of the road
Deep cutting
Holy acid
We’ve been gone for a war

(Efterklang feat. Zach Condon – Getting Reminders)

Hübscher Vergleich: “Wie eine verwilderte Variante von Coldplay” habe die Band Efterklang mal geklungen, schreibt der geschätzte Kollege des deutschen Rolling Stone in der Oktober-Ausgabe. Kann man so ausdrücken, denn die kommerzielle Glätte und Beliebigkeit des Coldplay-Sounds ab Mitte der Nuller-Jahre strebten die Dänen zum Glück nie an. Eher hörte man in ihren Liedern auch mal die Experimentierfreude von Radiohead (inklusive der Falsett-Künste eines Thom Yorke) oder die Melodieseligkeit der Britrock-Stadionband Elbow.

Mit den Stadien wurde es dann aber nichts – obwohl das Kopenhagener Art-Pop-/Post-Rock-Trio durchaus himmelhohe Klanggebäude für Arena-Konzerte baute und als fulminante Live-Band zu Größerem berufen schien. Stattdessen: eher überflüssige Nebenprojekte wie Liima und eine gewisse Stagnation bei Efterklang seit dem Meisterwerk Piramida (2012). Für das neue Album Things We Have In Common waren die Erwartungen daher überschaubar.

Damit “schließen Efterklang den Kreis, der mit ihrem 2019er Album ‘Altid Sammen’ begann und mit ‘Windflowers’ von 2021 fortgesetzt wurde”, schreibt das Berliner Label City Slang zu der aktuellen Platte. Und siehe da: Nach den beiden erwähnten, allerdings gar nicht mal so berauschenden Vorgänger-Platten ist jetzt bei Mads Brauer, Casper Clausen und Rasmus Stolberg eine klare Rückkehr zur starken Form ihrer mittleren Karrierephase festzustellen. Die neun Songs nehmen den schwerelos-schwelgerischen, irgendwann etwas verloren gegangenen Faden von Efterklang-Werken wie Parades (2007), Magic Chairs (2010) und eben Piramida wieder auf.

Erster größer Höhepunkt des neuen Albums: das Duett von Clausens freischwebendem Falsett mit der etwas dunkleren Stimme von Zach Condon im Song Getting Reminders, gekrönt von einer Mariachi-Trompete. Condons Indie-Folk-Worldmusic-Projekt Beirut wird ja gelegentlich als Referenz für Efterklang genannt, und hier hört man auch, warum das so ist. Weitere Kooperationen ergaben sich mit der guatemaltekischen Cellistin und Sängerin Mabe Fratti (in den beiden Eröffnungssongs Balancing Stones und Plant) sowie mit dem South Denmark Girls’ Choir im hymnischen Closer To A New Day.

Für Things We Have In Common arbeiteten Efterklang zudem auch wieder mit Rune Mølgaard zusammen, dem Pianisten und Gründer der Band vor über 20 Jahren. Wie viele Dinge man letztlich gemeinsam hat, über all das Trennende hinaus – der Albumtitel hat offensichtlich bei Efterklang eine so universelle wie persönliche Bedeutung. Gut, dass diese tollen skandinavischen Musiker jetzt wieder gemeinsam Schönes schaffen.

Efterklang – Things We Have In Common
VÖ: 27. September 2024, City Slang
www.efterklang.net
www.facebook.com/efterklang

Efterklang live:
04.11.24 Leipzig, UT Connewitz – ausverkauft
08.11.24 Berlin, Lido – ausverkauft
17.01.25 Hamburg, Pop Seasons @ Christianskirche Altona
22.01.25 Oberhausen, Ebertbad
23.01.25 Wiesbaden, Kesselhaus
24.01.25 München, Strom
28.01.25 Stuttgart, Im Wizemann

YouTube video

Werner Herpell

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