NADA SURF – Moon Mirror


Foto-© Paloma Bomé

There’s a new propeller
Churning up our days
There’s a whirlpool spinning
Digging us our graves
There’s a growing menu
Of brand new mistakes
Same old ground I’ve always walked on
Now they call it fake

Don’t be afraid
You won’t be replaced
Don’t be afraid
You won’t be erased

There’s a new day coming
We don’t know its name
There’s new methods brewing
Some will be the same
There’s a growing feeling
Going down the drain
Same old ground I’ve always walked on
There’s always new pain

(Nada Surf – New Propeller)

Eine heilsame Dosis Euphorie gefällig? Wer könnte dazu schon Nein sagen. Bei einem Ja ist es immer noch eine gute Idee, zum nebenwirkungsfreien Hausmittelchen Nada Surf zu greifen. Diese helle, freundliche Lead-Stimme von Frontmann Matthew Caws, dieser warme Sound voller erhebender Harmonien von Caws/Gitarre, Daniel Lorca/Bass und Ira Elliot/Drums, diese schwerelos dahinfließenden Melodien! Ja, auch in diesen Zeiten der Verzweiflung über den Zustand unserer Welt hilft es, die tröstliche Botschaft der seit 30 Jahren im Kern unveränderten Musik von Nada Surf bei sich einsickern zu lassen.

Das aus elf Songs bestehende neue Album Moon Mirror enthält wieder genug Indiepop-Perlen, um für ein Weilchen die Laune zu heben. Die von der Band zusammen mit Ian Laughton (Supergrass, Ash) produzierte, in Wales aufgenommene Platte ist die erste von Nada Surf seit Never Not Together von 2020, sie markiert zugleich das 30-Jahre-Jubiläum der Debütsingle The Plan/Telescope sowie das Debüt beim neuen Label New West Records.

Das Tolle an Nada Surf ist ja, dass sie seit drei Dekaden eigentlich nur wenige, eher kleine Veränderungen an ihrem Sound vorgenommen haben – ohne je langweilig oder abgestanden zu werden. Auch Moon Mirror lebt von den Konstanten und Kernkompetenzen des derzeit um Keyboarder Louie Lino ergänzten Trios Caws/Lorca/Elliot: inspiriertes Songwriting, stimmige Arrangements, erstklassiges instrumentales Handwerk. Wer diese Band schon mit dem Debüt High/Low (1996) oder dem Meisterstück The Weight Is A Gift (2005) kennen- und liebengelernt hat, kann auch jetzt wieder unbesorgt zugreifen.

Den heilsamen Zauber seiner Songs hat Matthew Caws aus Anlass von Moon Mirror so definiert: “Wenn ich auf die Jahre zurückblicke, weiß ich, worum es in unseren Liedern theoretisch geht: um den Versuch, Akzeptanz zu erreichen (gegenüber den Umständen, sich selbst und anderen), um Verbundenheit, um die ständige Suche nach Möglichkeiten und positiven Aspekten, um die Bereitschaft zur Veränderung, um Vergebung, um Neugierde, um die Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit, mit Motivationen und Urteilen usw. Aber in dem Moment, in dem ich mir eines ausdenke, habe ich keine Ahnung, was ich tue, und vielleicht ist das auch in Ordnung. Ich versuche nur, ehrlich zu mir selbst zu sein und meine beste Vermutung über den Sinn der Welt anzustellen.”

Dieses fast naive Staunen, immer wieder aufs Neue, über die eigene Musik hört man auch jetzt wieder in den elf wunderbaren Liedern von Moon Mirror. Allerfeinste Indiepop-Kontinuität.

Nada Surf – Moon Mirror
VÖ: 13. September 2024, New West Records
www.nadasurf.com
www.facebook.com/NadaSurf

Nada Surf auf Tour:
27.11.2024 Köln, Carlswerk Victoria
01.12.2024 Hamburg, Markthalle
02.12.2024 Berlin, Metropol
03.12.2024 München, Backstage Werk

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Werner Herpell

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