Foto-© Kit Monteith
In troubled times
Running away from day to day
Low, we’re hiding from the sky
And rain can’t reach us
Just the fear of the day
Oh Lord, when I see you
The weight I carry goes
And the fear about the day
Time will tell
If white horses in the sky
Will come take our eyes
Black tornadoes in the night
And that weight that I feel
When I fly the field of gold
No trouble up ahead
Oh Lord, when I see you
All the weight I carry goes
And the fear about my day
(Yannis & The Yaw – Rain Can’t Reach Us)
So schön wie schade, dass es dieses Mini-Album beziehungsweise leider nur dieses Mini-Album gibt. Die fünf Songs von Yannis & The Yaw (Auflösung folgt), zu einer EP zusammengebunden, machen richtig gute Laune – und zugleich sehr traurig.
Denn Lagos Paris London, das ist die energiegeladene, mitreißende Zusammenarbeit von Foals-Sänger Yannis Philippakis mit der nigerianischen Afrobeat-Legende Tony Allen – und “eine leider einmalige Kollaboration”, wie das Label Transgressive Records mitteilt. Betrüblicher Grund: Der vielleicht weltbeste Drummer Allen starb am 30. April 2020 fast 80-jährig in Paris.
Die vorher eingespielten Aufnahmen im Projekt Yannis & The Yaw sind daher einige der letzten seiner langen Karriere. Das Songwriting von Tracks wie Walk Through Fire oder Rain Can’t Reach Us hat also einen Indie-Rock-Hintergrund, während die Rhythmen sich aus der Worldmusic und speziell dem hypnotisch groovenden afrikanischen Pop und Jazz seit Fela Kuti (dem langjährigen Bandleader von Tony Allen) herleiten lassen.
Wie schwerelos dieses Drumming rüberkommt, wie lässig der während der Sessions schon hochbetagte Schlagzeuger hier immer noch agiert – man kann nur den Hut davor ziehen. Wer Tony Allen in den vergangenen 20 Jahren auf Tourneen – inspiriert durch Band-Erfolge mit Blur-Boss Damon Albarn (The Good, The Bad & The Queen sowie Rocket Juice & The Moon) und ein großes Solo-Comeback – live gesehen hat, der kennt diese Faszinationskraft.
An Allens Ausflüge in den aktuellen Pop der 2000er- und 2010er-Jahre erinnert nun gelegentlich auch Lagos Paris London. Philippakis war “schon seit Jahren ein Fan von Tony, und als ein gemeinsamer Freund ihm 2016 die Möglichkeit bot, mit Allen zu arbeiten, nutzte er die Gelegenheit und reiste nach Paris”, schreibt das Label. “Das Studio entpuppte sich als genauso, wie man sich eine Fela-Kuti-Session aus den 70ern vorstellt: Afrikanische Percussion-Instrumente und analoges Equipment an jeder Ecke, die durch den dichten Nebel des Kettenrauchens verdeckt werden.” Sehr anschaulich geschildert.
Im Studio dabei waren Allens Kollegen Vincent Taeger (Percussion, Marimba), Vincent Taurelle (Keyboards) und Ludovic Bruni (Bass, Gitarre). Doch wegen Terminkonflikten und später auch Covid-Beschränkungen hakte es bei der konkreten Umsetzung des Projekts, dann starb die Schlagzeug-Ikone.
Für den Foals-Frontmann Philippakis ging es nun darum, das Session-Material zu retten – “eine bewegende Erfahrung”, wie der Brite sich erinnert. Das Ergebnis sei “eine Fülle von alten und neuen panafrikanischen Einflüssen, dazu ein Hauch von Foals, mit Tony als Dirigent des Ganzen”
Wie schön, dass wir diese tollen Stücke jetzt doch noch hören können. Lagos Paris London ist ein zwangsläufig leider kurzes, aber intensives (und wie erwähnt auch traurig stimmendes) Vergnügen.
Yannis & The Yaw – Lagos Paris London
VÖ: 30. August 2024, Transgressive Records
www.yannisandtheyaw.com
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