The world is wishing me well
As her fingers run through my hair
Fair-weather friends, but she will always
Always be there
And nothing else would be good enough
But to stay here forever inside her arms
When she holds me
When she holds me
(Becky And The Birds – When she holds me)
Lange erwartet, endlich da: Die schwedische Musikerin Thea Gustafsson, die unter dem Künstlernamen Becky And The Birds bekannt ist, veröffentlichte am 15. November ihr selbst produziertes Debütalbum Only Music Makes Me Cry Now via 4AD. Und nicht nur für Gustafsson ist das eine Premiere, auch unsere Ohren begeben sich mit der Platte in neue Territorien. Only Music Makes Me Cry verzaubert mit futuristischem und experimentellen Elektro-Pop. Die einzelnen Tracks fangen auf unterschiedliche Weise Emotionen ein und während das Herz fühlt, hört der Kopf die künstlerischen Arrangements aus mal gehauchten mal verzerrten Vocals, sich überlagernden Keyboards und trip-hop Beats. Inspiriert wurde die Patte durch frühere Kollaborationen mit Dijon, Seinabo Sey und Låpsley, tiefgehende Entdeckungen auf Bandcamp, Besuche von Live-Shows in Clubs und Bars in London und ihrer Heimatstadt Stockholm, sowie Filmen wie Blue Valentine von Derek Cianfrance, Aftersun von Charlotte Wells und Eckhart Tolles Buch A New Earth. Auf der persönlichen Ebene stand die Verarbeitung einer Trennung im Mittelpunkt. Gustafsson beschrieb die Schaffensphase als einen Moment, in dem sie „alles rauslassen musste, um alles zu verarbeiten“, was sie dazu bewegte, ins Studio zurückzukehren und ihre Erfahrungen musikalisch aufzuarbeiten.
So werden beim gospelartigen I Make My Baby Cry der süße Gesang und die sanften Keyboards mit einem disruptiven Beat hinterlegt, das hypnotische To trust you verfremdet Gustafssons Gesang nicht nur in Ton, sondern auch im Rhythmus. Die Tracks streicheln und unterbrechen, überraschen und fügen sich in ein Stimmiges zusammen. Das verträumte London is not the same schafft es, sich zu überschlagen und trotzdem innezuhalten, When she holds me ist schmerzhaft emotional, das groovige Won’t do that lebt von Wendungen und sphärischen Klängen. Die üppigen Intros und Outros fügen die Lieder zu einer Erzählung über Liebe und Schmerz zusammen. Gesampelte Alltagsgeräusche, darunter alte Demos, Telefonaufnahmen und Stadtgeräusche holen die futuristischen Stücke in die Realität zurück.
Only music makes me cry now ist vielleicht das perfekte Debüt, das Thea Gustafsson auch noch selbst produziert hat. Einfühlsam, wirklich neu, überraschend und wunderschön.
Becky And The Birds – Only music makes me cry now
VÖ: 15. November 2024, 4AD
www.beckyandthebirds.com
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