Foto-© Lina Gaißer
Zach Condon, alias Beirut, kündigt heute die erste internationale Tour seit sechs Jahren an und veröffentlicht die neue Single Caspian Tiger auf seinem eigenen Label Pompeii Records! Die beiden heutigen Ankündigungen folgen auf das 2023er Album Hadsel und drei direkt ausverkaufte Berlin-Konzerte im Tempodrom im vergangenen Februar. Die Shows waren die ersten Beirut-Konzerte seit 2019, nachdem Condon aufgrund von hartnäckigen Halsproblemen dazu gezwungen war, alle verbleibenden Live-Shows abzusagen, und ihn daran zweifeln ließen, ob er jemals wieder vor Publikum auftreten würde. Zum Glück kam es anders.
Caspian Tiger, der sich mit Konzepten des Verschwindens, der Bewahrung und der Vergänglichkeit von allem, was wir kennen, beschäftigt, ist Teil des Soundtracks, den Zach Condon kürzlich für die internationale Produktion A Study of Losses der schwedischen Zirkuskompanie Kompani Giraff komponierte. Während die Bühnenaufführung als freie Interpretation des Romans Verzeichnis einiger Verluste der deutschen Autorin Judith Schalansky dient, taucht Condon in dem Song wieder in Chor, Renaissance und andere frühe musikalische Obsessionen ein, die seine Arbeit inspiriert haben. Von einem einsamen Klavier ausgehend, steigert sich Caspian Tiger zu einem erhabenen Aufgebot an Stimmen und Instrumenten, mit schwebenden Harmonien, die über einem schwermütigen, aber bewegenden melodischen Motiv widerhallen.
“Als ich zum ersten Mal gefragt wurde, ob ich einen Soundtrack für einen Zirkus schreiben wolle, kam zunächst ein gewisses Trauma aus der ‚Elephant Gun‘-Ära hoch. Ich wurde jahrelang in eine Schublade gesteckt, in der ich ein skurriles Zirkuskind war, voller sepiafarbener Bilder von Groschenromanen und vielleicht Löwendompteuren mit Schnurrbärten. Das entsprach ganz und gar nicht meiner Vorstellung von der Musik, die ich machte. Ich hatte das Thema jahrelang stillschweigend gemieden. Es ist also eine Ironie des Schicksals, dass ich das Projekt von Kompani Giraff so verlockend fand und dass es mir so viel Spaß machte, etwas zu schreiben, das Akrobaten aufführen sollten. Kaspischer Tiger“ war einer der ersten Songs, die ich für das neue Album schrieb, wobei ich an die armen Tiere dachte, die in römischen Kolosseen eingesperrt waren oder dort kämpften. Sie stammten aus den asiatischen Steppen rund um das Kaspische Meer und aus dem Osten bis nach Taschkent, einer Gegend, die mich seit Jahren fasziniert. Der klangliche Einfluss kam zum großen Teil von der Chormusik, von der ich zu dieser Zeit besessen war. Vielleicht wollte ich unbewusst die Bilder, für die man mich ursprünglich abgeschrieben hatte, aufgreifen und sogar verbessern.”
Beirut Tour:
01.05.25 Utrecht, TivoliVredenburg
02.05.25 Utrecht, TivoliVredenburg
05.05.25 Brüssel, Cirque Royal
06.05.25 Brüssel, Cirque Royal
08.05.25 London, O2 Academy Brixton