Foto-© Maximilan König
Ein neues Jahr ist ja immer auch die Möglichkeit für einen Neustart – für einen unser liebsten britischen Songwriter*innen der letzten Jahre bietet sich gleich doppelt die Möglichkeit dazu, hat doch Charlie Cunningham erst kürzlich für den 14. März 2025 sein neues Album In Light via Humming Records angekündigt!
Für das Vorgänger-Album Frame hatte Cunningham zuletzt eine Reihe von Reworks durch Leo Abrahams (Brian Eno, Anohni) veröffentlicht. Die Zusammenarbeit erwies sich als äußerst fruchtbar, und so zeigte sich Cunningham sofort aufgeschlossen, als dieser seinen Freund und Kollegen Luke Smith (Keaton Henson, Depeche Mode, Foals) als Produzenten für das neue Album empfahl. Abrahams sollte recht behalten: Charlie Cunningham und Luke Smith verstanden sich auf Anhieb: „Wir stellten nach einigen guten Gesprächen fest, dass wir nicht nur menschlich, sondern auch in unserer musikalischen Grundphilosophie sehr ähnlich ticken“, wie sich Cunningham erinnert.
Die Vertrauensbasis war da – und damit die Voraussetzung für ein Album, auf dem Charlie Cunningham so tief wie nie in sein eigenes Seelenleben eintaucht. Und das will etwas heißen bei einem Künstler, der dafür bekannt ist, Gefühle und Stimmungen in intime, betörend schöne Klanglandschaften zu kleiden – indie-folkige Singer-Songwriter-Musik, die ihm in den letzten Jahren mehr als eine halbe Milliarde Streams und eine riesige Fangemeinde eingebracht hat. Doch diesmal wollte sich Cunningham einer neuen Herausforderung stellen. Inspiriert – und alarmiert – von den Entwicklungen der künstlichen Intelligenz wollte er weiter als je zuvor zum Kern des künstlerischen Ausdrucks vordringen.
„Trotz einiger positiver Aspekte der KI hat man den starken Eindruck, dass sie alles andere als förderlich für den wahrhaftigen, menschlichen künstlerischen Ausdruck ist. Gerade deshalb ist es wichtiger denn je, das Echte einzufangen – was auch immer es ist, das uns menschlich macht. Etwas, das Computer oder KI in seiner Wahrhaftigkeit nicht reproduzieren können“, sagt Cunningham, der sich bei den Aufnahmen maximal ehrlich und verletzlich machte, sich seinen vermeintlichen Unzulänglichkeiten stellte, kurz: der alles tat, um das kritische Bewusstsein auszuschalten und tief ins Unterbewusste abzutauchen – „now I face my final fear / Wonder what’s it’s trying to tell me“, wie es in einer Zeile von Happening Lately – der ersten Vorab-Single – heißt.
Das Ergebnis sind zehn Songs, entstanden in fünf Wochen in Tottenham, North London. Alle in einem Take mit minimaler Nachbearbeitung aufgenommen, entführen sie in einen faszinierend tiefen Stream of Consciousness, in dem sich Charlie Cunningham auf die Suche nach Wahrheiten begibt – seinen eigenen und denen der Welt von heute und morgen. Es ist eine Welt, die nicht immer zuversichtlich stimmt, in der wir mehr denn je in den Fängen der großen Datenkraken sind.
Wie ein Licht der Hoffnung ist auch das Klangbild des Albums: Sanft pulsierende organische Produktionen, schwebende Melodieflächen und Charlie Cunninghams meisterhaftes Gitarrenspiel verweben sich mit einer gedämpften Instrumentierung, die wie von Zauberhand seiner Stimme folgt, im ständigen Dialog mit ihr steht, Klangfarbe und Dynamik verändert, durch betörend schöne Tonartwechsel oder Ausflüge ins Übersteuerte aufgebrochen wird – „exploring distortion“ war erklärter Teil des kreativen Prozesses. Neben Charlie Cunningham steuerte Leo Abrahams zusätzliche E-Gitarren-Parts bei, die Drums wurden von Liam Hutton im Snap Studio eingespielt. Luke Smith übernahm neben der Produktion auch das Mixing des Albums, Katie Tavini das Mastering und Gary Barber die visuelle Gestaltung.
Mit den neuen Songs im Gepäck kommt Charlie Cunningham dann auch wieder auf Tour nach Deutschland!
Charlie Cunningham Tour:
16.04.25 Frankfurt, Gibson Club
19.04.25 Hamburg, Laeiszhalle (Großer Saal)
21.04.25 München, Muffathalle
22.04.25 Köln, Kölner Philharmonie
23.04.25 Berlin, Admiralspalast