KELLY FINNIGAN – A Lover Was Born


Foto-© Mitch LaGrow

I’ve seen all the letters
And I added up all those receipts
Looks like we won’t be carrying on no more
And I don’t want to hear how you feel
Your love took an exit
‘Cause I know his love ain’t real

(Kelly Finnigan – His Love Ain’t Real)

Von der ersten Sekunde an ist Kelly Finnigans neues Soloalbum A Lover Was Born etwas für Leib und Seele. Es schüttelt durch und bewegt. Sein durch seine Band Monophonics altbekannter rauer US-Soul-Sound kommt auch auf seiner neusten Platte zum Tragen und bringt den Soul dahin, wo er hingehört – unter die Menschen.

Während die immerwährende Kritik am Soul, beliebig zu sein, bzw. „immer gleich“ zu klingen, den Soul-Kritiker vielleicht auch hier nicht umstimmen mag, sind es vielseitige Arrangements, dichter Sound und die volle Breitseite Groove, die auf den elf Stücken überzeugen. Finnigan selbst sagt, dass er das Gefühl habe für das Schreiben und Produzieren von Alben auf der Erde zu sein und das kann man nachfühlen. Als hätte er nie was anderes gemacht, und er macht es ja auch schon lange, verschmilzt seine Stimmte mit den Texten und der Musik auf natürliche Weise.

Besonders im Kopf bleiben der Opener Prove my Love, mit einem theatralen Gestus, der die volle Kraft voraus und Lässigkeit vereint, His Love Ain‘t Real, das mit kräftigen Bässen und Beats aufwartet und das ruhige Walk Away From Me, auf dem die Klasse seines Gesangs ganz besonders hervortritt. Grade auf letztem Stück begeistern auch die vielseitigen Übergänge und Stimmungen, die wie auf dem gesamten Album, häufig durch die Bläser gestaltet werden. Schade ist, dass jeder Song mit einem Fade Out endet. Wer solch schöne Intros anfertigt, wäre auch in der Lage einen Schlusston stehen zu lassen.

Aber zurück zu den Blasinstrumenten, die hier ohne Wenn und Aber eine bemerkenswerte Rolle einnehmen, Akzente setzen, tragen, ausschmücken und anführen. Wer ein Blasinstrument spielt, weiß welchen Spaß es machen würde, bei solch einer Produktion dabei zu sein. Wenn das auch noch live glückt, und davon ist auszugehen, sollten die Tourstopps nicht zuletzt in Frankfurt, Hamburg und Berlin ein wahres Glück sein!

Kelly Finnigan – A Lover Was Born
18. Oktober 2024, Colemine Records
www.kellyfinnigan.com
www.facebook.com/mr.kellyfinnigan

Kelly Finnigan Tour:
06.02.25 Knust, Hamburg
07.02.25 Franz Melhose, Erfurt
08.02.25 Brotfabrik, Frankfurt
11.02.25 Gretchen, Berlin
12.02.25 CBE, Köln
16.02.25 Strom, München

YouTube Video

Christian Weining

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