ARNY MARGRET – I Miss You, I Do

Born in spring, made to sing
Poems about my past
It’s strange, the things I do for you
You’d never do, would you?

(Any Margret – Born in Spring)

Arny Margret hat schon immer die Kunst beherrscht, intime Geschichten mit einer tiefen, melancholischen Wärme zu erzählen. Mit I Miss You, I Do geht die isländische Singer-Songwriterin einen Schritt weiter – musikalisch breiter aufgestellt, aber ebenso persönlich und eindringlich wie ihr gefeiertes Debüt They Only Talk About The Weather (2022). Das Album, aufgenommen in Studios in New York, North Carolina, Colorado und Island, spiegelt nicht nur die weiten Landschaften ihrer Reisen wider, sondern auch die emotionale Weite ihrer Songs.

Produziert von Josh Kaufman (The National, The War On Drugs), Andrew Berlin (Gregory Alan Isakov), Brad Cook (Bon Iver) und Guðmundur Kristinn Jónsson, erweitert sich ihr Sound durch subtile Country- und Folk-Elemente: Banjo, Harmonium, Slide-Gitarren und organische Arrangements umrahmen ihre introspektiven Texte, die von Erinnerungen, Verlust und der Suche nach Zugehörigkeit erzählen.

Der Titeltrack I Miss You, I Do eröffnet das Album mit einer schwebenden Melodie, die Margret in der Nacht vor einer Studiosession in Kingston, New York, schrieb – spontan, direkt, und vielleicht gerade deshalb einer ihrer Lieblingssongs. Crooked Teeth reflektiert über das eigene Selbstbild und die kleinen Details, die Identität formen: „Our crooked teeth, my mother’s eyes / Fifteen and I never cried“

Mit dem Stück Greyhound Station fängt sie die wehmütige Romantik endloser Straßenfahrten ein – eine Reise durch Amerika, die ebenso eine Reise nach innen ist. I Love You ist ein zarter, ehrlicher Song für ihre Mutter, durchzogen von Erinnerungen an ihre Kindheit. Und Maybe I’ve Wasted My Time fängt das Gefühl ein, in vergangenen Momenten stecken zu bleiben, wenn Margret singt: „Maybe I wasted my time dreaming ‚bout what’s already gone.“

Trotz seiner musikalischen Ausweitung bleibt I Miss You, I Do durchgehend vor allem intim und nahbar – stehts von warmen Folk- und Akustik-Gitarren-Klängen getragen. Margret spielt mit Kontrasten – zwischen Nostalgie und Neuanfang, zwischen Trauer und sanfter Hoffnung. Ein Album, das Zeit braucht, um sich zu entfalten, aber mit jedem Hören mehr Tiefe offenbart.

Arny Margret – I Miss You, I Do
VÖ: 7. März 2025, One Little Independent
www.arnymargret.com
www.instagram.com/arnymargretmusic

YouTube Video

Robert Heitmann

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