Foto-© Ivan Otis
Ensign Broderick – das lange verborgene Glam-Rock-Alter-Ego von Jason Sniderman, das vor sechs Jahren mit der Veröffentlichung von fünf Alben auf einen Schlag ins Rampenlicht drängte – bleibt eine rätselhafte Figur, als wäre er aus einer anderen Zeit, einem anderen Raum entsprungen. Seine Musik ist zeitlos – nicht nur, weil sie zugleich vertraut und zukunftsweisend klingt, sondern weil sie aus einer Welt zu stammen scheint, in der es keine Uhren gibt.
Und trotzdem ticken die Uhren – denn am 16. Mai erscheinen mit Come Down und Mirror Ring gleich zwei neue Alben des kanadischen Künstlers in seiner puristischsten Form: reduziert auf Stimme und Klavier. Die beiden Alben sind musikalische Zwillinge, die Brodericks unverkennbare Handschrift tragen und tief in seine musikalische Vergangenheit eintauchen. Als erste Vorboten sind ab sofort die Singles Inviolette (aus Come Down) und Cathedral Cities ( aus Mirror Ring) verfügbar.
Die erste Single Inviolette aus Come Down ist ein schwebender, fast ätherischer Song, der von Brodericks eindringlicher Stimme getragen wird. Mit melancholischen Akkorden zeichnet er ein Bild von Nostalgie und verlorener Schönheit. Cathedral Cities aus Mirror Ring hingegen entfaltet sich wie eine Erzählung aus längst vergangenen Zeiten – eine musikalische Meditation über Orte, Erinnerungen und die Vergänglichkeit der Zeit.
Come Down und Mirror Ring enthalten Songs, wie sie heute kaum noch jemand schreibt: ambitioniert, mit einer fast majestätischen Aura und emotionalen, bildhaften Texten über Gesichter hinter Tränenvorhängen. Zudem gibt es drei unerwartete Coverversionen: Bravado, ein verborgenes Juwel von Rush, I Keep a Close Watch aus einem John Cale-Album der 70er und A Face in the Crowd von The Kinks.

