GREENTEA PENG – Tell Dem It’s Sunny


Foto-© William Spooner

There are no insecure masters
No successful half hearters
Those willing to take on the task
Require light for the inevitable darkness
We move in silence, conjuring the gentle from the hardness
No time for the heartless, we setting sights regardless
Small timers, but our chest come big like TARDIS

We move not backwards, only forward
From West Ham to Norwood
Wе channelling, we at the altеrs
Not the afters, we mash up regardless
Why you thinking you’re the hardest?

We giving thanks for nothing’s promised
I do this shit, I do it honest, uh
I do this shit, I do it honest

From West Ham to Norwood
We channelling, we at the alters, yeah
From West Ham to Norwood
We channelling, we at the alters
Not the afters, we mash up regardless
Why you thinking you the hardest?

We giving thanks for nothing’s promised
I do this shit, I do it honest
I do this shit, I do it honest
Give thanks, yeah

(Greentea Peng – TARDIS (hardest))

HipHop für Leute, die eigentlich keinen HipHop mögen – ja, sowas gibt’s. Also gleich vorab ein Geständnis: Ich kann mit den manchmal dann auch noch fies frauenfeindlichen oder offen antisemitischen Sprechgesang- und Reim-Salven vieler männlicher Rapper so gar nichts anfangen, und selbst für schwer gehypte Grenzüberschreiter wie Kendrick Lamar oder Tyler the Creator blieben meine ansonsten durchaus stiltoleranten Ohren bisher verschlossen. Mea culpa, ist halt einfach nicht mein Genre. Außer es gibt … siehe oben.

Aria Wells aka Greentea Peng macht also HipHop für HipHop-Verächter. Für Hörer, die HipHop nur mit einem hohen Jazz-Anteil und unter großzügigem Einschluss benachbarter Sounds wie Soul, Psychedelic-Rock, Electro/Drum’n’Bass oder Dub-Reggae goutieren können. Für solche Pure-Rap-Ignoranten veröffentlicht die Singer-Songwriterin und Bassistin aus London schlichtweg geile Musik – quasi Manna vom Crossover-Himmel.

Ihr neues Album Tell Dem It’s Sunny hat – ähnlich wie die grenzüberschreitenden aktuellen Werke der britischen Kollegin Little Simz – einen ganz wunderbaren melodischen und lyrischen Flow sowie eine stilistisch freigeistige Instrumentierung, die gerade für Jazz-Fans enorm anschlussfähig sein sollte. Und die coole, leicht rauchige, sehr wandlungsfähige Stimme von Greentea Peng ist sowieso ein Ereignis.

Schon Wells‘ Debütalbum Man Made von 2021 wurde kräftig abgefeiert, man sah einen kommenden Brit-Jazz-HipHop-Superstar am Horizont. Der über mehr als drei Jahre in aller Ruhe entwickelte Nachfolger belohnt nun diese Hoffnungen. „Das 14-Track-Album erforscht die rohen Aspekte des Menschseins, es geht um Selbstreflexion und -heilung. Greentea beschreibt es als ein persönliches und musikalisches Ausatmen, eine Collage von Geschichten, Gedanken und Emotionen, die sich zu einer neuen Phase ihres künstlerischen Schaffens zusammenfügen“, schreibt die Plattenfirma. Album-PR-Sprech, gewiss, aber die fiebrige Atmosphäre dieser tiefgründigen, hypnotischen Platte spiegelt es dann doch ganz gut wider.

Ihre erste, dem Trip-Hop angenäherte Album-Single TARDIS (hardest) etwa nennt Greentea Peng selbst „eine in Honigwein getränkte Schimpftirade für die heutige Zeit“. Weitere Highlights wie One Foot, Green oder The End (Peace) pendeln zwischen politischem Bewusstsein und der Bespiegelung eigener intensiver Gefühle – Wells‘ Reime sind also jederzeit das konzentrierte Zuhören wert.

Und dann grooven Tracks wie Nowhere Man und Whatcha Mean halt auch noch so wunderbar lässig jazzy, oder es dröhnen Hardrock-Gitarren (Create & Destroy 432, I AM (Reborn)), und dann ist Aria Wells plötzlich auf Jamaika gelandet (Glory). Kurz, es ist die pure Freude. Man fiebert jetzt erst recht der Live-Performance zu diesem tollen Album entgegen. Im Mai serviert Greentea Peng ihren grenzüberschreitenden Jazz-HipHop-Cocktail in Berlin (23.5., Huxleys) und Hamburg (25.5., Mojo Club). Pflichttermin.

Greentea Peng – Tell Dem It’s Sunny
VÖ: 21. März 2025, Greentea Peng
www.facebook.com/GreenteaPeng
www.instagram.com/greenteapeng

Greentea Peng live:
23.05.25 Berlin, Astra
25.05.25 Hamburg, Mojo Club

YouTube Video

Werner Herpell

Mehr erfahren →