NEAL FRANCIS – Return To Zero


Foto-© Jack Karnatz

I feel it every morning
I feel it tomorrow
Never thought missing you would hurt that bad
Неу

I yell out, „Hallelujah“
I cry out in sorrow
When I remember the times we had

Every time I quit, I need another hit
Give me some of your love, give me some of your kisses
I need you again
Every time I quit, I need another hit
Give me some of your love, give me some of your kisses
I need you again
Every time I quit, I need another hit
Give me some of your love, givе me some of your kisses
I need you again
Evеry time I quit, I need another hit
Give me some of your love, give me some of your kisses
I need you again

(Neal Francis feat. Say She She – Need You Again)

Die Fransenfrisur, der verträumte Sensibler-Mann-Blick, der breit karierte Anzug mit Schlaghose – Neal Francis macht schon auf dem Cover seines neuen Albums keinen Hehl daraus, dass er ein komplett aus der Zeit gefallener Musiker ist. Wer von diesem Look ausgehend auf 70er-Jahre-Sounds tippen würde, liegt genau richtig. Der US-Amerikaner kehrt auf Return To Zero mit seiner Zeitmaschine zwar nicht auf Null zurück, aber ungefähr ins Jahr 1975 (dreizehn Jahre vor seiner Geburt).

In eine Zeit, als Westcoast- und Piano-Pop, Disco-Soul, Südstaaten-Funk und tanzbarer Jazz mit hohem Studio-Aufwand verrührt wurden zu etwas, das man heute „Yacht-Rock“ nennt. Von Hall & Oates über Steely Dan, Electric Light Orchestra und Doobie Brothers bis zu Earth Wind & Fire, Stevie Wonder oder Curtis Mayfield reichen die Referenzen, die sich vom knackig groovenden Opener Need You Again an in den elf neuen Stücken des weißen Sängers und Pianisten Neal Francis finden lassen.

Und es macht dermaßen Spaß, wie lässig und liebevoll der aus New Jersey stammende, inzwischen in Chicago lebende 36-Jährige hier einen Groove zelebriert, der schon ein halbes Jahrhundert alt, aber eben auch richtig gut gealtert ist. Später, im Album-Highlight 150 More Times, lässt Francis die Klaviertasten glühen wie einst der geniale junge Elton John der frühen bis mittleren Seventies. Und immer wieder Disco-Streicher, herrlich bollernde Funk-Bässe – und Keyboards, die den Mitte der 70er so angesagten Clavinet-Klang evozieren. Authentischer geht’s kaum.

„I’ve always been intrigued by music that toes the line between funk and rock“, sagt Neal Francis. „In the past I’ve asked myself things like, ‘What would it sound like if Thin Lizzy cut a disco record?’ It’s something I’ve been fascinated with for a very long time, so I finally decided to really go for it.“ Francis (übrigens auch ein verdammt eloquenter 70s-Style-Sänger) habe „das Album ohne digitales Programmieren erstellt, um seiner langjährigen Hingabe zu allen analogen Dingen gerecht zu werden“, heißt es vom renommierten Retro-Label ATO Records.

Produziert und aufgenommen wurden die elf Songs „live im Studio mit Mitgliedern seiner Tourband“. Und so klingt Return To Zero dann auch – wie das Ergebnis einer ausgelassenen Studio-Party von hochversierten Musikern, die sich bestens kennen und jederzeit ein Live-Feeling erzeugen wollen. Wie bärenstark diese Band tatsächlich auf der Konzertbühne ist, lässt sich auf dem 2023er Album Francis Comes Alive nachhören – nicht von ungefähr benannt nach dem Klassiker Frampton Comes Alive!. Der stammt aus dem Jahr 1976.

Neal Francis – Return To Zero
VÖ: 14. März 2025, ATO Records
www.nealfrancis.com
www.facebook.com/nealfrancismusic

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Werner Herpell

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