PIGS PIGS PIGS PIGS PIGS PIGS PIGS – Death Hilarious


Foto-© Alex Telfer

I must have pissed off God
No more groaning, no more fights
I witnessed your escape
Everyone leaves, you’re all the same
I’m not to blame

(Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs – Detroit)

Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs präsentieren mit ihrem fünften Studioalbum Death Hilarious ein weiteres Kapitel ihrer musikalischen Reise durch raue, von Blues, Hardrock und Stoner Metal beeinflusste immersive Klanglandschaften. War das Vorgängeralbum Land Of Sleepers 2023 noch gediegener Noise Rock, so legen die Briten aus Newcastle, angeführt von Frontmann und Sänger Matthew Baty, mit Death Hilarious noch eine ganze Schippe Aggression drauf. Der Track Blockage eröffnet das Album mit groovenden Drums, treibenden Gitarrenriffs und einem dynamischen, explosiven Mix aus Bluesrock, Thrash und Doom Metal. Der Gesang, der eher in Richtung Shouting geht, hat etwas von einem Appell oder einer Anklage, einem Herausschreien von angesammeltem Frust. In Detroit kommen noch Progressive- und Postrock-Einflüsse dazu, und auch Grunge auf den Spuren von Pearl Jam oder Tool; der Track spielt mit seinen erdrückenden Gitarren-Klangwänden, bietet aber bei Melodie und Rhythmus immer wieder neue Überraschungen, sodass es nie monoton wird. Collider wirkt mit seiner simplen, hypnotischen Struktur wie eine finstere, bluesige Metal-Version eines Jahrmarktkarussell- oder Kinderlieds, kulminiert aber in einem Doom-lastigen Crescendo und einem Breakdown, der absolut zum Headbangen gemacht ist. Die vorab veröffentlichte Single Stitches klingt nach verrauchten Whisky-Bars, nach Truckstops voller Bluesmusik, amerikanischen Highways und Kneipenschlägereien und geht mit ihren typischen stampfenden Hardrock-Drums in Richtung ZZ Top, aber mit doppelt soviel Attitude und Aggression.

Besonders Glib Tongued sticht heraus und kann einem Angst einjagen mit den finsteren Basslinien, kläglichen Klavierakkorden und jammernden Gitarrenriffs; der Track ist düsterer und introspektiver und erinnert damit an Nirvana. Rotglühender jugendlicher Zorn und Rebellionslust haben sich hier verwandelt in einer Art dunklere, abgestandene, verzweifelte, eingerostete Wut. Wie ein scharfes Messer schneidet überraschend der Gastbeitrag des Rappers El-P von Run The Jewels durch die brütende Grunge-Landschaft und zerreißt die Stimmung von finsterer Nostalgie mit einer wortgewaltigen Anklage, die die negativen Seiten des amerikanischen Traums reflektiert und Fragen über Freiheit, Abhängigkeit und Zugehörigkeit aufwirft.

Ähnlich hypnotisch ist auch The Wyrm, das sich für fast zwei Minuten an einem Riff abarbeitet und daher wie ein überlanges Metallica-Intro wirkt, dann aber durchstartet und klingt wie Motörhead in ihren besten Zeiten, mit einem hohen Blues-Rock-Tempo und Vocals, die genauso rau sind wie bei Lemmy Kilmister.

Carousel erinnert mit seinen schweren Riffs und dem kehligen Gesang an Ozzy Osbourne und Black Sabbath bzw. die Wiegezeiten des Black- und Doom Metal in den 70ern und 80ern, während Toecurler noch einmal den Blues in den Vordergrund rückt und mit einem eher lauschigen, langsamen Hard-Rock-Sound überzeugt, wobei man sich mittlerweile vielleicht etwas abwechslungsreicheren Gesang wünschen würde und den letzten zwei Songs des Albums etwas die Puste ausgeht. Auch wenn Death Hilarious bereits viele verschiedene Einflüsse sehr gekonnt kombiniert und in einer rauen und explosiven Klanglandschaft zusammenfließen lässt, die auf Live-Konzerten mit Sicherheit für schweißtreibende Moshpits und ausgelassene Hochstimmung sorgen wird, würde man sich streckenweise noch mehr Variation und Experimentierfreude wünschen.

Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs – Death Hilarious
VÖ: 04. April 2025, Rocket Recordings
www.pigsx7.com
www.facebook.com/PigsPigsPigsPigsPigsPigsPigs

Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Tour:
22.05.25 Köln, Gebäude 9
24.05.25 München, Strom
26.05.25 Leipzig, UT Connewitz
27.05.25 Berlin, Säälchen
28.05.25 Hamburg, Knust

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Tamara Plempe

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