Im grade frisch begonnenen Jahr 2011 kommt eine Newcomerband, die man zumindest im Auge behalten sollte, auch endlich mal wieder aus Großbrittannien, genauer genommen aus Liverpool, der Heimatstadt der Popmusik, der Beatles: The Sand Band nennt sich das Quintett, das dieserTage sein Debütalbum “All through the Night” veröffentlicht.
Die beiden Masterminds der Sand Band, David McDonnell und Scott Marmion trafen sich einst in einem Instrumentengeschäft, in dem sie Klaviere durch die Gegend schoben, nur um schnell festzustellen, dass ihr musikalischer Horizent dem des jeweils anderen so ziemlich entsprach. Calexico, Spiritualized, Nick Cave und andere gehörten in diesen Horizont, und diese Einflüsse sind auf dem Debüt auch durchaus zu finden. David Mc Donnells Stimme (der Gute hat in seiner muskalischen Karriere bereits für Größen wie Richard Ashcroft Gitarre gespielt) erinnert zum Teil wahnsinnig an die eines anderen musikalischen Genies – Pete Dohertys – nur ohne das versoffen-verdrogt-Wahnsinnige darin – Mc Donnell präsentiert eher die sanfte, brave Variante, die trotzdem nicht weniger reizvoll ist.
Die Songs sind eine Mischung aus Folk und Ambient-Pop – ruhige, warme Akkustikgitarren dominieren, dazu das ein oder andere Tamburin oder ein getragenes Schlagzeug, mehr brauchen The Sand Band nicht für ihre Songs.
Auch wenn dieses Rezept nicht immer etwas Neues bietet und in manchen Songs nach mehrmaligem Hören etwas uninspiriert vor sich hinplätschert, sind doch definitive Highlights auszumachen, die sofort ins Ohr UND ins Herz gehen – dazu gehört der wunderbare Opener „Set Me Free“, dessen Gitarrenmelodie sich sofort einprägt und eine ganz wundersame Atmosphäre schafft und das gospelhafte “Burn the House / Hourglass”. “I’m gonna burn this house to the ground someday” warnt McDonnell darin paradoxerweise vor einer fast schon sakralen Instrumentierung.
Außerdem ist „The Gift & The Curse“ absolut empfehlenswert – ein melancholischer Song über die menschlichen Hintergründe hinter dem nach außen vorgegebenen Bild der eigenen Person: „Let’s see if we are who we say we are”, singt Mc Donnell darin vielsagend.
Ein zweites Album wird zeigen, ob hinter der Sand Band genug Substanz steckt um sich im Musikgeschäft zu halten – das Debütalbum verspricht auf jeden Fall schon mal Potential!
The Sand Band – All through the Night
VÖ: 21.01.2011 (Deltasonic / Cooperative Music)
www.myspace.com/thesandband
httpvh://www.youtube.com/watch?v=kret_T1nv20